
MEDJUGORJE
Unser nächstes Ziel ist der Wallfahrtsort MEDJUGORJE. Wir wählen den direkten Weg über die Berge, um mehrfache Grenzkontrollen zu vermeiden. Lange Strecken fahren wir auf einem einspurigen Asphaltband ohne Leitplanken. Die Landschaft hier ist karg mit vielen Steinen, aber dennoch reizvoll. Es gibt nur wenige Häuser in dieser Gegend und die einzige Schule die wir hier sehen, stammt definitiv aus besseren Zeiten.
Die Zufahrt nach Medugorje aus unserer Richtung kommend ist eine große Straßenbaustelle. Als wir dann endlich im Wallfahrtsort ankommen, sind wir zuerst einmal irritiert. Nie im Leben hätten wir mit einer derartigen Ansammlung an Souveniershops in einem so kleinen Ort gerechnet. Um langsam anzukommen und der Hitze auszuweichen, gehen wir erst einmal richtig gut Essen. Danach statten wir dem Info-Zentrum von Mary´s Meals einen Besuch ab. Wir kennen die Organisation bereits aus Österreich. Das Ziel von Mary´s Meals ist, dass jedes Kind, das aufgrund von Armut und Hunger vom Schulbesuch abgehalten wird, eine warme Mahlzeit bekommen soll. Über 1,4 Millionen Kinder in 18 Ländern werden unter Mithilfe ihrer Eltern bereits mit einer warmen Mahlzeit pro Tag versorgt.
Wir stellen unser Wohnmobil im schattigen Camp Zemo ab und machen uns fertig für die Abendmesse. Die Messe findet im Freien statt. Tausende Menschen sitzen bereits auf Bänken, oder unter Bäumen. Familien machen es sich im Schatten auf Picknickdecken bequem. Die Messe kann auf einer bestimmten Radiofrequenz auf dem Smartphone in der jeweiligen Sprache mitverfolgt werden. Für uns war es ein unglaublich schönes Erlebnis, mit so vielen Menschen aus unterschiedlichen Nationen den Gottesdienst zu feiern. Als es dunkel wird, vermehren wir das Lichtermeer um weitere Kerzen.


Fünf Uhr morgens wurde uns als beste Zeit empfohlen, um auf den Erscheinungsberg zu gehen. Wir schaffen halb neun, und das stellt sich als gerade noch guter Zeitpunkt heraus. Wir wandern durch den Ort zum Berg, auf den ein Pfad aus Steinen hinaufführt. Manche gehen den Weg barfuß, manche in Badeschlapfen, andere in Wanderschuhen. Die meisten gehen den Weg in Stille, andere im Gebet. Beim Erscheinungsort am Berg herrscht wunderbare Ruhe. Aufgrund der beginnenden Hitze suchen sich viele Pilger einen Platz auf einem schattigen Stein.

MOSTAR
Wir verlassen den friedlichen Ort Richtung MOSTAR. Wir verschaffen uns als erstes einen Überblick über die Stadt von der Spitze des Campaniles. Trotz der Hitze kämpfen wir uns durch die Altstadt zur Brücke von Mostar. Zu Recht gilt Mostar als die heißeste Stadt des Landes – sie liegt in einem Kessel, rundherum Berge. Viele Gedanken gehen uns nicht nur hier in Mostar durch den Kopf – so lange liegt der Balkankrieg noch nicht zurück. Die Spuren sind an vielen Stellen sichtbar.


KROATIEN
Magic Time Vinyl Festival in Perinusa
Wir bewegen uns ein letztes Mal Richtung Meer. Kurz nach dem Grenzübergang von Bosnien nach Kroatien werden wir in Perinusa von einem Security-Mitarbeiter gestoppt: ein Vinyl Festival findet im Ort statt. Wir überlegen hin und und her, ob wir hierbleiben oder weiter Richtung Meer fahren sollen. Während wir überlegen, kommen zwei Leute mit Gläsern zu unserem Wohnmobil und fragen, ob wir etwas trinken wollen. Im Gegenzug fragen wir, ob wir zum Festival gehen oder weiterfahren sollen. „Natürlich hier bleiben und morgen ans Meer fahren!“ meint der Mann lachend und prostet uns zu. Gut, also rasch in festivaltaugliches Gewand geschlüpft, und wir vier marschieren los zu einem echt genialen Event. Tolle Musik, super Stimmung! Das Gelände liegt rund um einen Fluß, wir essen lecker zu Abend, schlendern von einem Plattenstand zum anderen und genießen die Atmosphäre. Wir werden vom DJ sogar extra als „The Touristici“ begrüßt. Gegen Mitternacht fallen den Kindern auf unserer Picknickdecke fast die Augen zu. Schnell noch in unserem Mini-Bad geduscht und ab ins Bett.

Der nächste Tag wird heiß und schwül (oder vielleicht liegt es auch am letzten Bier) und wir statten der Hafenstadt SPLIT, die uns wie eine Mischung aus K&K-Relikt und sehr italienisch angehaucht vorkommt, einen Blitzbesuch ab. Wir merken, dass wir urlaubsmüde werden. Auf der Weiterfahrt kommen wir an wunderschönen Stränden vorbei. Am Anfang der Reise wären wir in unsere Badesachen geschlüpft und ins Meer gesprungen. Nach drei Wochen lächeln wir dem Meer im Vorbeifahren zu. Wir sind dermaßen voll an Eindrücken und Erlebnissen, da hat kaum mehr etwas Platz.
Von einer Familie, die wir am Shkodra-See getroffen haben, bekamen wir einen Camp-Tipp auf der Halbinsel MURTER mit dem Hinweis, möglichst NICHT den extrem schmalen Weg durch den anderen Campingplatz zu nehmen. Wir fragen noch zweimal nach, und… es war echt eng!!! Leider ist im Mini-Camp kein Platz mehr frei und wir beschließen, noch ein paar Kilometer entlang der Küste heimwärts zu machen. Wir sehen uns noch zwei, drei größere Campingplätze an, aber das ist einfach nicht „unser Ding“. Wir haben wieder einmal Glück. In PAKOSTANE finden wir im Camp Mali Nordsee einen wunderbar ruhigen Platz mit extrem sauberen Sanitäranlagen. Wir stürzen uns bei starken Wellengang ins Meer. „Wie in der Achterbahn, nur mehr nass!“

Nach einer ausgiebigen Dusche muss das Krokodil und die Matratze Luft lassen, denn für den kommenden Tag ist Regen angesagt. Wir essen ein letztes Mal in diesem Urlaub am Meer Fischspezialitäten und lassen den Abend und den Urlaub ausklingen.
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